Ekelmanagement. Professioneller Umgang mit Ekel in der Kita
DOI:
https://doi.org/10.31074/gyntf.2021.2.26.38Kulcsszavak:
Ekel in Pflegeprozessen, Ekel und seine Funktionen, Ekel in der EntwicklungAbsztrakt
In der Früh- und Elementarpädagogik haben die Pflegeaufgaben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die wachsende Betreuung von Kindern unter drei Jahren, die Ganztagsbetreuung aber auch der Anspruch Inklusion sind hier wesentliche Ursachen. In der Betreuung von jungen Kindern, aber auch von Kindern mit Erkrankungen, Behinderungen oder Einschränkungen ist ein höherer pflegerischer Assistenzbedarf die Regel. Die Kindertageseinrichtungen sind hierauf meist noch ungenügend eingestellt. Es fehlt oft schon am Equipment: So gibt es zum Beispiel in der Regel weder Stehwickeltische, die ein entwicklungsgerechtes Wickeln ermöglichen, noch eine angemessene ergonomische Ausstattung der Waschräume. Hydraulische Wickeltische, die sich an die Körpergröße der Pädagogin anpassen lassen, sind die große Ausnahme auch dann, wenn Kinder im Altersspektrum bis sechs Jahre pflegerisch versorgt werden müssen (Gutknecht et al., 2018).
Pädagogische Fachkräfte sind zudem in der Regel weder durch ihre Ausbildung noch durch passgenaue Weiterbildungen auf die vermehrten Pflegetätigkeiten vorbereitet. Jahrzehntelang konnten beispielsweise Kinder, die „noch nicht sauber waren“, mit eben dieser Begründung vom Kindergartenbesuch ausgeschlossen werden. Eine solche Praxis verträgt sich nicht mit dem heutigen Anspruch der Inklusion. Auch die Erzieher-Kind-Relation ist vielfach noch nicht darauf ausgelegt, dass ein hoher Pflegeaufwand durch den Assistenzbedarf mehrerer Kinder entstehen kann. Dies betrifft nicht nur die Wickel- oder Toilettensituationen, sondern auch die Assistenz in Lebensaktivitäten wie Essen, Schlafen, An- und Ausziehen. Eine professionelle Auseinandersetzung mit den so genannten Care-Aufgaben ist gerade im Kontext Inklusion zwingend erforderlich.
Letöltések
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