Einige Bemerkungen über den norwegischen Dynna-Runenstein
DOI:
https://doi.org/10.37588/filogi.2020.1.468Nøgleord:
Dynna-Runenstein, Runologie, Aufnahme des Christentums, StabreimResumé
Unsere Studie über den norwegischen Dynna-Runenstein (ca. 1040 n. Chr.) soll die frühe Beziehung zwischen dem spätmittelalterlichen Heidentum und dem frühen Christentum in Norwegen unter besonderer Berücksichtigung der Dimensionen des Übergangsprozesses aufzeigen. Ferner macht unser Artikel auch relevante, bisher nicht runologisch diskutierte Aussagen, die Auswirkungen auf eine mögliche Neuinterpretation der Stabreimregeln haben können. Die heidnische Beerdigung, der Text der Runeninschrift in Bezug auf dem Brückenbau und die christliche Symbolik der bildlichen Darstellung zeigen zusammen eine kulturelle Kontinuität, konkurrierende Glaubensrichtungen, aber gleichzeitig weist die Ornamentik einzigartige Merkmale auf, u.a. durch den Kontrast zu den meisten christlichen Steinen. Das Kreuz spielt in der Darstellung keine Rolle, und auch die Mariensymbolik ist einzigartig. Wir betonen, dass es nicht möglich ist, zu entscheiden, ob die Auftraggeberin oder der Runen gravierende Künstler die Motive gewählt hat und ob die Runeninschrift und das Bild gleichzeitig auf dem Stein angebracht wurden. Letzteres Problem ist in der Literatur in Bezug auf die runologischen Befunde noch nicht diskutiert worden.