Die Erzähltechnikerin an der Arbeit
Eine kategorische Suche nach den Zügen der DDR-Literatur in der deutschen Gegenwartsprosa anhand von Heike Geißlers Roman „Saisonarbeit“
DOI:
https://doi.org/10.33934/initium.2019.1.11Kulcsszavak:
Literaturwissenschaft, DDR, Narratologie, Literaturbetrieb, Produktion, Arbeit, VertragAbsztrakt
Die vorliegende Studie untersucht die Nachweisbarkeit literarischer und narrativer Traditionen der DDR-Prosa in der deutschen Nachwendeliteratur, indem sie Heike Geißlers 2014 erschienenen Roman „Saisonarbeit“ und das Fortleben der Programmliteratur der DDR unter die Lupe nimmt. Die Arbeit weist durch die Typologisierung der ostdeutschen Textcharakteristika in heutigen und marxistischen literaturtheoretischen Monografien und durch die Aufzählung erzähltechnischer und extratextueller Eigenschaften des analysierten Romans die einzigartige Rolle von Arbeit und Produktion in den Werken der Generation Mauer nach, die dementsprechend eine enge Beziehung zu den Texten der zentral gesteuerten literarischen Konzeption der DDR haben und gewisse Reste der sozialistischen Traumata weitervererben. Die Studie stellt eine erzähltechnische Methode vor, die die Bühne der Diegese in die Richtung des Lesers eröffnet und ihn dadurch zu einer Art literarischer Sklavenarbeit zwingt. Wie ein Buch als Gegenstand die Grenzen des Arbeits- und des Leseprozesses in Frage stellt, wie ein antikapitalistischer Text durch (pseudo)sozialistische Erzählstrategien auf produktionszentrierte Prinzipien der Literatur des 3. Jahrtausends hinweist sowie den Literaturbetrieb und die multinationale Firma Amazon zur Rechenschaft zieht, veranschaulicht die vorliegende Studie mit einer narratologischen Untersuchung und mit einem kurzen diskurslinguistischen Ausblick.
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